Handlungsfeld Daseinsvorsorge und Lebensqualität

Für die Entwicklung im ländlichen Raum im Sinne von LEADER und unserer lokalen Aktionsgruppe geht Daseinsvorsorge weit darüber hinaus. Es geht um den Erhalt oder auch die Neuerfindung sozial-gemeinschaftlicher Strukturen. ...

„Der Begriff der Daseinsvorsorge bezeichnet die staatliche Aufgabe, Güter und Leistungen bereitzustellen, die für ein menschliches Dasein notwendig sind. Dies umfasst u. a. Energie- und Wasserversorgung, Verkehrsleistungen, Telekommunikation, Rundfunk, Straßenreinigung sowie Abwasser- und Müllentsorgung. In Deutschland sind nach dem Prinzip der kommunalen Selbstverwaltung die Kommunen für die Daseinsvorsorge verantwortlich, wo sie als Teil des Sozialstaats-prinzips verstanden wird.“
Quelle: (Europalexikon) bpb Europalexikon

Für die Entwicklung im ländlichen Raum im Sinne von LEADER und unserer lokalen Aktionsgruppe geht Daseinsvorsorge weit darüber hinaus. Es geht um den Erhalt oder auch die Neuerfindung sozial-gemeinschaftlicher Strukturen. In vielen der kleinen Dörfer unserer Region fallen diese weg, schließen der Dorfkonsum, die letzte Gastwirtschaft und kleine Schulen gibt es schon lange nicht mehr. Der ÖPNV ist nur bedingt verfügbar. Die Idee multifunktionaler Häuser im Dorf ist zwar nicht neu, aber weiter ein wichtiges Thema, um Strukturen auch wirtschaftlich tragbar zu erhalten bzw. zu entwickeln.
Alternativ zum ÖPNV entstand eine sehr praktische Lösung in unserem Landkreis: der ILSE-Rufbus. Der „ILSE“ fährt ohne Fahrplan und kann ganz einfach, via Telefon, Internet oder per Smartphone über einen QR-Code gebucht oder vorbestellt werden. https://ilse-bus.de/
Es ist zwar kein LEADER-Projekt, zeigt aber auch praktikable Lösungen im ländlichen Raum, die auch bereits als Handlungsbedarf aus der SWOT-Analyse hervorging. Diese möchten wir auch im Rahmen von Netzwerkarbeit unterstützen.
Die Ergebnisse des Hybrid-Entwicklungsworkshops „Daseinsvorsorge und Lebensqualität“ am 22.06.2022 (Abbildung 25) wurden durch die LAG-Mitglieder erarbeitet und durch das Regionalmanagement über ein Conceptboard direkt und damit für alle LAG-Mitglieder und Mitwirkenden transparent erfasst.

Aus den zahlreichen Ideen wurden die folgenden Handlungsfeldziele entwickelt und Bedarfe formuliert. In der konstruktiven Diskussion waren für uns die SWOT-Analyse, die regionalen Kenntnisse unserer langjährigen Mitglieder und die neuen Betrachtungsweisen unserer neuen Akteure/-innen hilfreich.

Handlungsfeld 4 Daseinsvorsorge und Lebensqualität

Handlungsfeldziel zugeordnete Handlungsbedarfe
Ressourcen des gemeinschaftlichen Lebens erhalten und verbessern Verbesserung der Nahversorgung
Treffpunkte in Gemeinden erhalten und ausbauen
Ortskerne erhalten und Leerstand beheben
Anpassung an die demografische Entwicklung
Grundversorgung für alle Bürger/innen erreichbar sichern
Partizipation und Teilhabe stärken Sozialen Zusammenhalt aller Generationen stärken
Förderung von Ehrenamt und Vereinswesen
Schaffung seniorengerechter Angebote
Barrierefreie Gestaltung in Projekten sichern
Fürsorgedienstleistungen unterstützen
Gemeinwohl-denken fördern
Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Kommunen stärken Lebens-und Freizeitqualität für junge Familien stärken
bedarfsgerechte Mobilität fördern
Förderung zum Erhalt und Verbesserung der Gesundheit